Das Wagenrad ist eine Steigerung des Kleeblatts (siehe Übungen zur Bodenarbeit). Bei wem das Kleeblatt also noch zu Problemen führt, der sollte sich das Wagenrad bitte nicht aufbauen. Bei wem es hingegen im Kleeblatt wunderbar funktioniert, der kann den Schwierigkeitsgrad hiermit steigern.
Diese Übung fordert von Pferd und Reiter viel Konzentration, verfeinert die Abstimmung der Reiterhilfen und setzt das Pferd mehr auf die Hinterhand.
Ihr benötigt 8 Pylonen zum Aufbau. Die ersten vier stellt ihr auf den Zirkelpunkten ab und zwar so, dass der Hufschlag gut frei bleibt. Die anderen vier sollten genau in der Mitte der Zwischenräume aufgestellt werden (siehe Bild). Achtet darauf, dass sich je zwei Pylonen genau gegenüber stehen.
Nachdem ihr eure Pferd etwas aufgewärmt habt, beginnen wir die Übung im Schritt um dem Pferd den Weg zu zeigen und uns auch einen Eindruck über die heute benötigten Hilfen zu verschaffen. Fühlt im Schritt in welche Richtung euer Pferd an diesem Tag eher kippt, wohin weicht die Hinterhand aus, zu welcher Seite bekomm ich Stellung und Biegung schlechter/besser. Denn all das wird sich im Trab noch verstärken und es ist eure Aufgabe mit den richtigen Hilfen darauf zu reagieren und euer Pferd gerade zu richten.
Der Ablauf an sich ist nicht besonders schwierig:
Ihr reitet z.B. zuerst auf der rechten Hand auf dem Zirkel. Dann beginnt ihr am Hütchen eurer Wahl mit der Übung in dem ihr in der Mitte eines Zwischenraums auf die Gerade durch den Zirkel abwendet. Haltet dann ganz gerade auf den gegenüberliegenden Zwischenraum (wieder mittig) zu, wendet um das Hütchen zu eurer rechten und reitet geradeaus wieder zur anderen Seite zurück. Geht auf der Zirkellinie zwei Pylonen weiter und wendet erneut ab usw.
Im Schritt mache ich meist nur einen halben Zirkel (also fünf Mal Abwenden), bevor ich die Hand wechsle (einfach mal links statt rechts abbiegen) und das ganze nochmal auf der anderen Hand mache.
Nach einer kurzen Pause kann die Übung dann im Trab geritten werden. Hier mache ich gerne ein komplettes Wagenrad durch, bevor ich außen rum auf dem Zirkel nochmal ordentlich vorwärts reite, durch den Zirkel die Hand wechsle um dann anders rum neu zu beginnen.
Wo kann es Probleme geben?
- Euer Pferd driftet beim Abwenden über die äußere Schulter weg => Achtet darauf, dass ihr wirklich über das äußere Bein und den äußeren Zügel die Schulter abwendet und euer Pferd nicht über den inneren Zügel rum zieht
- Euer Pferd kippt beim Abwenden auf die innere Schulter => dann war es zu wenig inneres Bein und zu wenig Körperspannung beim Reiter. Es ist wichtig, dass ihr nicht in der Hüfte einknickt, nicht selbst nach innen kippt und somit eure eigene innere Schulter oben haltet
- Euer Pferd schwankt auf der Geraden => Auch hier dürfte der Reiter nicht zentriert sitzen und die eigenen Bauchmuskeln vernachlässigen. Sitzt aufrecht und ausbalanciert und rahmt euer Pferd zwischen den Schenkeln und Zügeln ein. Guckt zudem nicht runter auf euer Pferd, sondern dahin wo ihr hin wollt. Sucht euch immer einen Punkt an der Bande den ihr fixiert und auf den ihr euer Brustbein ausrichtet.
- Euer Pferd wird immer langsamer und inaktiver => Vielleicht habt ihr es übertrieben und euer Pferd hält noch kein ganzes Wagenrad am Stück durch? Dann reitet lieber immer mal wieder auf dem Zirkel außen rum vorwärts und beginnt von Neuem. Macht zudem natürlich auch genug Pausen.
Wenn so weit alles gut läuft wird es Zeit für Abwandlungen:
Hier empfehlen sich Übergänge auf den Geraden. Es sind sowohl Trab-Schritt-Trab-Übergänge, als auch Trab-Halten-Trab-Übergänge oder gar Trab-Halten-Rückwärts-Trab-Abfolgen möglich.
Viel Spaß beim Ausprobieren!